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Elektrik
Abb. 10-69: Parallelschaltung von Kapazitäten
Die Ladungsmengen Qi? Q2 und Q3 können
unterschiedlich sein. Die Spannung ist dage-
gen für alle Uq.
Mit
Q = C U
folgt:
Cgesamt * Uö = C\ • Uo + C2 * Uo +C3 • Uo
und für die Parallelschaltung von Kondensato-
ren:
Cgesamt ~ Cj + C2 +C3
Bei Parallelschaltimg von Kapazitäten ad-
dieren sich die Einzelkapazitäten zur Gesamt-
kapazität.
Eine Nervenfaser mit Myelinscheide
(Markscheide) und abstandsweisen Ein-
schnürungen (Ranviersche Schnürringe) zeigt
in ihrem elektrischen Ersatzschaltbild parallel
geschaltete Kapazitäten (Abb. 10-70).
Markscheide
Ranvierscher
Schnörring
Abb. 10-70: Parallelschaltung von Kapazitäten in
der Myelinscheide einer markhaltigen
Nervenfaser
Diese addieren sich pro Markscheidenab-
schnitt zwischen zwei Schnürringen zu einer
Gesamtkapazität. Im Ruhezustand verbinden
diese parallel geschalteten Kapazitäten den
äußeren Plus-Pol mit dem inneren Minus-Pol
(die ohnehin vorhandenen Widerstände sind
aus didaktischen Gründen weggelassen wor-
den). Die Kapazitäten haben eine maßgebliche
Bedeutung für die saltatorische Nervenleitung
(s. dort).
10.11 Wanderung von Ionen im
elektrischen Feld
Liegen Säuren, Basen oder Salze gelöst vor,
spricht man von einem Elektrolyten. Auf-
grund der ablaufenden elektrolytischen Disso-
ziation existieren Ionen (positive Kationen
und negative Anionen), die nach Anlegen ei-
ner Spannung den elektrischen Strom leiten.
Elektrolytische Leiter heißen auch Ionenlei-
ter und sind im Gegensatz zu metallischen
Leitern Leiter zweiter Ordnung.
Zu den Leitern zweiter Ordnung zählt man
auch die Körpergewebe.
Bringt man zwei Plattenelektroden in einen
Elektrolyten und legt eine Spannung an,
herrscht zwischen den Elektroden ein elektri-
sches Feld, in welchem sich Ladungen auf
den jeweils entgegengesetzten Pol zubewe-
gen (Abb. 10-71).
Abb. 10-71: Prinzip der Elektrolyse