es ruhig eytern, wodurch eine Kruste 'entstehet,
die mit sammt der Haut wegfallt, auf welche so
dann eine neue Haut mit weißen Haaren er
folgt. Der Herr von Sind glaubt, daß das
nicht thunlich sey, meinet, die Haare würden
nicht recht weiß, und in der Mitte bliebe eine
kahle Stelle. Es ist aber bekannt, daß diese
Zweifel keinen Grund haben, wie man denn
auch in England die schönsten gemachten weißen
Stirnen, weder grau noch kahl, sondern vielmehr
schneeweiß antrifft.
Das Pferd in feinen verschiedenen Bewe
gungen betrachtet.
Der Gang eines Pferdes ist auf zweyer-
ley Art einzutheilen.
1. Zn den natürlichen und künstlichen.
2. Zn den wahren und fehlerhaften.
Der natürliche Gang ist, welchen , ein Pferd,
ohne abgerichtet zu seyn, annimmt; der künstli
che, welcher ihm durch die Abrichtung beyge
bracht worden; der wahre, welcher den Regeln
der Natur und der Reitkunst gemäß ist; und
der fehlerhafte, welcher diesen Regeln zuwider
lauft.
Ein thierischer Körper ist auf vier Punkte
gestützt, welche ein längliches Viereck ausmachen.
Um diesen Körper in Bewegung zu setzen, ist eS
am bequemsten, wenn zwey über Eck liegende
Bewegungspunkte auf einmahl so verändert wer
den, daß der Mittelpunkt der Schwere dieses
Körpers nur eine kleine Bewegung macht, und
beständig fast in einerley Richtung der beyden
Unterstützungspunkte bleibt, die nicht in Bewe
gung sind. Dieser Art der Bewegung bedienen
sich